Schon früh haben mich die beiden Themen “Sterben” und “Tod” beschäftigt. Meine Beschäftigung mit diesen beiden Themen entstand auf dem Grund einer gesellschaftlich-ästhetischen Erwägungen und Kritik an dem mehr Armut als Wohlstand erzeugenden Kapitalismus und der sich daraus entwickelten sowie entwickelnden, von mir schon als Jugendlicher als befremdlich empfundenen hiesigen Bestattungskultur.
Darber spricht man nicht, damit will ich nichts zu tun haben. Wir alle kennen ‑zig derartiger Sätze und Aussprüche.
Doch!
Wir müssen darüber sprechen!
Damit die Themen Sterben und Tod aus dem Tabu wieder ihren Platz in unser aller Alltag bekommen.
Warum diese Ängste, sich mit dem Selbstverständlichsten im Leben, nämlich dem Sterben und dem anschließendem Tod, zu beschäftigen?
Diese werden wir nur überwinden, wenn wir uns offen und angstfrei den Themen widmen.
Deshalb habe ich das Bestattungsfahrrad gebaut.
Um den Sarg oder die Urne, sichtbar und dem gelebten Leben gegenüber respektvoll vorn auf der Ladefläche, in Begleitung der Gäste und der Öffentlichkeit zu überführen und später zur letzten Ruhestätte zu bringen. Bei tätiger Mitarbeit möglichst aller bei Vorbereitung und Durchführung der Bestattung oder Beisetzung und des Geleitzuges. Mit körperlicher, seelischer und emotionaler Mitarbeit — Den Abschied G E B E N. Sei der Tod unser Lehrmeister. Erst dann werden wir Achtung und Respekt vor dem Leben entwickeln und sie in unserer täglichen Verhaltens- und Selbstwirksamkeit anwenden.
Sprechen wir also darüber. Überall, immer, im Alltag.
Behalten wir ihn immer im Auge.