So individuell die Trauer ist, so viele Wege gibt es auch, damit umzugehen und sich dabei unterstützen zu lassen. Im Folgenden haben wir einige Möglichkeiten aufgeführt.
Mit der Trauer fühlt man sich oft allein. Nach einer bestimmten Zeit fehlt auch im persönlichen Umfeld oft das Verständnis. Der informelle Austausch mit anderen Trauernden kann helfen. Zu diesem Zweck gibt es Trauergruppen, die sich regelmäßig treffen und meist durch einen festen Gruppenleiter geführt werden. Vielen fällt es leichter, mit Trauernden zu sprechen, die eine ähnliche Verlustsituation erlebt haben, wie z.B. Verlust von Partner/-in, einem Elternteil, oder einem Kind. Hierfür gibt es spezialisierte Trauergruppen.
Trauercafés sind ein noch informelleres Zusammenkommen von Menschen, die sich über Themen Sterben, Tod und Trauer austauschen möchten.
Gruppen in der Nähe findet man schnell online, beispielsweise über Seiten wie
Trauerprozesse sind ganz natürlich und gehören zum Leben. Trotzdem kann es oft hilfreich oder sogar nötig sein, uns in diesen Prozessen individuell begleiten zu lassen – weil uns ein Verlust besonders hart getroffen hat oder wir ganz einfach Wege suchen, das Geschehene so gut wie möglich zu verarbeiten und zu verstehen. Auch wenn wir schon Menschen um uns haben, die uns unterstützen, geraten diese manchmal auch an ihre Grenzen und wissen nicht weiter. Ausgebildete TrauerbegleiterInnen helfen auf diesem Weg – sie sind Profis auf dem Gebiet und können daher anders begleiten. Wichtig ist, dass Trauernder und Begleitender zueinander passen. Es sollte immer ein Vorgespräch stattfinden, in dem man sehen kann, ob die Chemie stimmt.
Oft fehlt einem in der Trauer ein Gegenüber, von dem man sich wirklich verstanden fühlt. Jemand, der vielleicht ähnliches erlebt hat. Weil ein solcher Austausch aber enorm helfen kann, gibt es Vermittlungen für „Trauerpartner“, also Menschen, die vielleicht in einer vergleichbaren Situation sind oder waren und ebenfalls nach Austausch suchen.
Ein Beispiel ist die Seite „Trosthelden“. Hier kann man sich anmelden und mit jemandem verbinden lassen, der ein ähnliches Schicksal hat.
Religion und Spiritualität können in der Trauer helfen, weil sie eine tiefere Einbettung des Todes in ein großes Ganzes bieten und den Betroffenen damit Halt geben. Wer sich in einer bestimmten Religion oder spirituellen Richtung zuhause fühlt, kann in einer Verlustsituation in Erwägung ziehen, mit einem Geistlichen, Seelsorger oder anderem jeweiligen Vertreter begleitet zu werden.
Nicht nur durch Gespräche, sondern auch durch körperliche Aktivitäten können im Trauerprozess helfen. Durch Singen oder Tanzen können Gefühle einen neuen Ausdruck bekommen und anders gelebt werden. Auch bestimmte Sportarten können hilfreich sein. Manche Angebote richten sich konkret an Trauernde, wie z,B. der „Seelensport“ https://www.seelensport.at/
Für viele Trauernde ist es hilfreich, sich über kreative Wege auszudrücken, Gefühle zu verarbeiten und sich zu erinnern. Wer gerne schreibt, kann vielleicht ein Trauertagebuch führen oder dem/der Verstorbenen nochmal Briefe schreiben.
Eine weitere schöne Möglichkeit ist die Arbeit mit Erinnerungsstücken. Vielleicht kann man aus alten Fotos ein Album basteln, oder einen geerbten Gegenstand sogar in etwas Neues umwandeln?
Trauer ist keine Krankheit und sollte so nicht gesehen werden. Wer sich in tiefer Trauer befindet, braucht keinesfalls deswegen therapeutische Hilfe. Dennoch kann es in manchen Fällen zu einem erschwerten Verlauf des Trauerprozesses kommen, der es den Trauernden nicht erlaubt, wieder gut zurück ins Leben zu finden. Das kann z.B. durch ein mit dem Verlust verbundenes Trauma verursacht sein. Es gibt keine Faustregel dafür, wann eine Therapie sinnvoll wird. Im Zweifel kann ein Vorgespräch mit einem Therapeuten geführt werden um festzustellen, wo man sich auf seinem Weg befindet.
Spezialisierte Therapeuten in der Nähe findet man beispielsweise auf: https://www.therapie.de/psychotherapie/-schwerpunkt-/trauer/